Wesentlich für den Alltag mit Schuppenflechte ist vor allem die psychische Belastung, die durch die Krankheit entsteht. Auch kann umgekehrt Stress die Krankheit verschlechtern. Im Alltag sollten Betroffene auf eine angemessene Hautpflege und das Tragen nicht zu enger, luftdurchlässiger Kleidung achten.
Wenn Menschen unter Schuppenflechte leiden, bedeutet dies häufig einen besonderen Leidensdruck. Man stellt sich Fragen wie z. B.: Werden meine Mitmenschen, Kollegen und Freunde die Krankheit sehen können? Wie geht es mit meiner Sexualität weiter? Die Krankheit stellt eine erhebliche Belastungsprobe für die Psyche dar. Dabei entsteht mitunter ein Teufelskreis, denn der psychische Stress kann wiederum einen Schub auslösen, verschlimmern oder verlängern. Nicht selten klagen Betroffene darüber, dass sie bei privaten oder beruflichen Belastungen neue Psoriasisherde entdecken. Daher sollte man unter Umständen eine psychologische Betreuung in Betracht ziehen. Diagnostizierende Hautärzte sollten die gegenseitige Beeinflussung von Körper und Seele im Blick haben.
Es gibt aber auch bestimmte Schulungen, die vor allem in stationären Rehakliniken angeboten werden, aber auch auf ambulanter Ebene in einzelnen Zentren. Hier erhält man gezielt Tipps wie z. B.:
Die ambulanten Schulungsangebote werden allerdings in vielen Fällen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Wenn man einem weiteren Schub vorbeugen möchte, sollte man alle Arten von Reizungen für die Haut vermeiden, z. B. durch bestimmte Chemikalien, Sonnenbrand, ausgiebige Sonnenbäder, Druckstellen, Kratzen, Reiben oder Verletzungen. Die Haut sollte gut gepflegt werden, vor allem sollte auf eine gute Reinigung und pflegende Cremes, Salben oder Lotionen Wert gelegt werden. Viele Menschen mit Schuppenflechte machen gute Erfahrungen mit Pflegeprodukten, die Harnstoff enthalten. Dieser bindet die Feuchtigkeit und hilft so der Haut bei ihren vielfältigen Prozessen. Hautärzte bzw. Dermatologen können hier weitere Tipps geben.
Wenn sich Schuppenflechte im Sommer bessert, vor allem wegen des UV-Lichts und etwaigen Bädern im Salzwasser, sollte man sich im Winter zu einer Photo- bzw. Balneophototherapie beraten lassen. Auch ein Besuch am Toten Meer verbunden mit einem Bad in dem salzhaltigen Wasser kann eine Besserung der Symptome bewirken.
Auch die Kleidung verdient Beachtung. Schuppenflechte bildet sich bevorzugt dort, wo Reibung zwischen Kleidung und Körper entsteht. Daher sollte man sich für weiche Kleidung entscheiden, die die Haut nicht einengt und auch nicht kratzt. Die Kleidung sollte atmungsaktiv sein. Besonders geeignet bei Schuppenflechte sind Kleidungsstücke aus Seide, Baumwolle und Leinen.
Wer unter Gleichgesinnten über seine Erfahrung mit der Krankheit sprechen möchte, kann sich z. B. für den Besuch einer Selbsthilfegruppe entscheiden. Die regionalen Ansprechpartner findet man vor allem beim Deutschen Psoriasis-Bund e. V.
Fedor Singer